Nach dem für mich letzten Rennen in der VLN, Anfang August hatte ich noch Lust mich motorsportlich zu betätigen. Schon seit ein paar Jahren hatte ich den BMW 318ti Cup beobachtet und mit einer Teilnahme geliebäugelt.
Durch das Team „Teamwork Racing Solution“ werden hier identische BMW 318ti zur Vermietung angeboten. In Zweierteams kann man an 2-Stunden-Rennen im Rahmen des Bördesprints oder des NES500 teilnehmen. Die Autos werden zu jedem Rennen den Fahrerpaarungen zugelost, so dass durch das identische Material am Ende nur der Fahrer zählt. Zur Zeit stehen 10 Fahrzeuge zur Verfügung, wodurch schon ein recht ordentliches Starterfeld zustande kommt.
Mein Debüt gab ich im August in Assen, welches soviel Spaß machte, dass ich im Oktober zum Wiederholungstäter wurde und in Oschersleben nochmal ins Steuer griff.
Rennen im Rahmen des NES500 am 26.08.2017 in Assen (NL)
Für das Rennen in Assen wurde mir Markus Spitzberger als Teamkollege zugeteilt, der schon einige Rennerfahrung in Kart, Logan-Cup und DTC vorweisen konnte. Zusammen starteten wir auf der Nummer 523, dem „World of Pizza“-Auto.
Am Freitag standen erste Erkundungsrunden auf dem Programm in denen ich mich zum ersten Mal mit dem Auto vertraut machen konnte. Schon schnell kam ich auf vernünftige Zeiten und hatten auf meiner Lieblingsstrecke in Assen einen Riesenspaß.
Das Rennen sollte im Rahmen des NES500 stattfinden, die jedoch ein 4-Stunden-Rennen auf dem Programm hatten. Das Prozedere sah in diesem Fall vor, dass für den BMW-Cup einfach nach 2 Stunden der Zwischenstand festgehalten und gewertet wurde. Die Fahrzeuge konnten dann selbständig in die Boxen zurückkehren. Gleichzeitig ergab sich jedoch auch die Möglichkeit die volle 4-Stunden-Distanz zu absolvieren und so in die Wertung des NES500 zu kommen. Da mein Teamkollege keine Lust auf die 4-Stunden-Distanz hatte, ergab sich für mich als Sonderfall, dass ich als Doppelstarter die zweite Rennhälfte in einem anderen Team auf einem anderen Auto absolvieren konnte. Für diese Wertung wurde ich dann in das Team Cerny/Wild mit der Startnummer 518 aufgenommen.
Den Rennstart für den ersten Teil übernahm ich dann, da ich im Training schneller als Marcus gewesen war. Als Gast noch sehr vorsichtig schaute ich mir in den ersten Runden ersteinmal an, wie es denn im Cup so abging. Alles lief sehr gesittet und rücksichtsvoll ab. Die ersten Runden war ich dann gleich in einem Zweikampf mit meinem späteren Teamkollegen Henry Cerny verwickelt. Nachdem ich mich gegen ihn durchsetzen und auf Platz 4 vorfahren konnte, war das Spitzentrio leider schon enteilt und ich fuhr die folgende halbe Stunde ein recht einsames Rennen, bis ich vom fünften Philipp Stahlschmidt eingeholt wurde. Zusammen fuhren wir im Zweierpäckchen recht ordentliche Rundenzeiten, konnten aber kaum Zeit auf den Spitzenpulk gutmachen.
Nach einer Stunde Rennzeit übergab ich das Steuer an meinen Teamkollegen, der in der Folge das Tempo nicht mitgehen konnte und leicht an Boden verlor. Leider unterlief ihm in der letzten Viertelstunde zusätzlich noch ein Dreher ins Kiesbett, durch dessen Zeitverlust wir am Ende der 2-Stunden-Distanz nur noch letzte der Cup-Wertung gewertet wurden.
Aber zum Glück war das Rennen da für mich ja noch nicht vorbei. Nach einer Erholungspause durfte ich mich dann für die letzten 60 Minuten in das zweite Auto von Cerny/Wild setzen. Da sich das Feld komplett auseinandergezogen hatte fuhr ich ein einsames Rennen, hatte aber trotzdem viel Spaß. Aufgrund fehlender Boxensignale hatte ich auch keine Orientierung mehr über das Renngeschehen. Folglich war ich nach dem Abwinken einigermaßen Baff, als mir zum Wertungssieg gratuliert wurde. Durch kleinere Probleme der Konkurrenz waren wir am Ende auf Gesamtrang 14, der gleichbedeutend mit dem Klassensieg war, vorgerückt.
Rennen im Rahmen des Bördesprint am 29.10.2017 in Oschersleben
Für das Saisonfinale konnte ich noch einmal einen Fahrerplatz im Cup ergattern. Zusammen mit Philipp Stahlschmidt übernahm ich das Shell-Auto mit der Startnummer 520. Gefahren wurde im Rahmen des 2-Stunden-Cups des Bördesprints zusammen mit den Dacia Logans, Citroen C2s und Chevrolet Cruze-Cup Autos.
Das Qualifying hatte erstmal äußerst nasse Bedingungen für uns parat. Nach 10 Minuten musste sogar aufgrund starken Regenfalls und Sturms abgebrochen werden, was mich leider um einige Minuten Fahrzeit brachte, die mir fehlten um mich aufs Auto einzuschiessen. Gemäß Rücksprache nach dem Qualifying übernahm dann Philipp es das Auto zu qualifizieren, was ihm mit Startplatz 5 auch gut gelang.
Als Qualifikant war er dann auch gleich als Startfahrer gesetzt und übernahm den Anfangsstint über rund 30 Minuten. Mit tollen Rundenzeiten schaffte er es sich immer weiter vorzuarbeiten und lag kurz vor dem Boxenstopp auf dem zweiten Platz. Leider löste sich aufgrund eines etwas zu starken Überfahrens der Curbs dann der Auspuff. Auf dem Weg zurück drehte sich Philipp leicht irritiert und verlor zusätzlich etwas an Boden auf die Spitze.
Den folgenden Boxenstopp konnten wir aufgrund der Reparatur an der Auspuffhalterung leider nicht in der optimalen Zeit abschließen und verloren noch einmal rund 15 Sekunden auf die Konkurrenz. Als größeres Problem sollte es sich für mich herausstellen, dass ich durch diesen Zeitverlust komplett alleine auf der Strecke unterwegs war und keinen Maßstab in Form eines geübten Cupfahrers hatte, an dem ich mich orientieren konnte. In der Folge verlor ich leider von Runde zu Runde etwas Boden auf die Spitzengruppe und konnte Philipp nach einer Stunde Fahrzeit das Auto mit rund 30s Rückstand auf die Spitze übergeben.
In der letzten halben Stunde konnte er leider nicht mehr viel Boden gutmachen, und so blieb für uns am Ende der etwas undankbare vierte Platz. Die 20 Sekunden Rückstand auf den Zweiten zeigte uns, was ohne den langen Boxenaufenthalt und ein bisschen Hilfe für mich in Bezug auf die Rundenzeiten möglich gewesen wäre.
Trotz allem war es wieder ein toller Renntag, für den ich mich beim Team rund um Henry Cerny und Florian Sternkopf, sowie bei meinem geduldigen Teamkollegen Philipp Stahlschmidt bedanken möchte. Wenn ich darf werde ich es sicherlich nochmal wieder im Cup versuchen.