Nachdem ich 2013 nur ein paar Gastrennen in der VLN absolvieren konnte, hatte ich mich im Winter entschlossen in der Saison 2014 nach Möglichkeit alle Rennen zu bestreiten. Leider fiel ein Termin mit dem Oldtimer-Weekend in Oldenburg zusammen, so dass am Ende 9 von 10 Läufen übrig blieben.
Im Team Hellboys-Racing um Ilka und Michael Mönch, ging es wie im Vorjahr mit einem BMW 325i E90 in der Klasse V4 an den Start.
Während ich noch im Urlaub weilte, fand Anfang März der erste Testtag auf der Nürburgring Nordschleife statt. Leider hatte das Team im strömenden Regen einen heftigeren Unfall durch den man kaum zum Fahren kam. Sogar der Start beim ersten Saisonlauf war, aufgrund der Größe der Beschädigungen und nur zwei Wochen Zeit zur Reparatur, kurzzeitig in Gefahr. Jedoch machte besonders Michael in vielen Nachtstunden einen so guten Job, dass wir mit einem perfekten Auto in die Saison starten konnten.
Hier eine Zusammenfassung der Saisonläufe:
Lauf 1 29.03.2014 60. ADAC Westfalenfahrt
Der Saisonauftakt verlief etwas holprig. Im Training erreichten wir einen soliden, aber für uns nicht ganz befriedigenden 5. Startplatz.
Oli übernahm den Start und konnte schon in der ersten Runde bis auf den zweiten Platz nach vorne fahren. In seinem 8-Runden-Stint kämpfte er fortan mit dem dicht folgenden Drittplatzierten. Leider übersah er, im Kampf vertieft, eine schlecht einzusehende „Doppel-Gelb-Zone“, die durch einen Unfall ausgelöst worden war. Die an der Gefahrenstelle gefahrenen 120 km/h (60km/h waren erlaubt) brachten uns eine Zeitstrafe von 4 Minuten ein, die natürlich nicht mehr einzuholen war.
Die folgenden Stints von mir und Michael verliefen relativ ereignislos, da es eigentlich nur noch darum ging, das Auto heile ins Ziel zu bringen. Am Ende blieb ein etwas enttäuschender Platz 6 in der Klasse (von 10 Startern) und die Motivation, es im zweiten Rennen besser zu machen.
Lauf 2 12.04.2014 39. DMV 4-Stunden-Rennen
Schon das Qualifying am frühen Samstagmorgen verlief verheißungsvoll. Mit einer Rundenzeit von 9:52 Minuten absolvierte Oli die schnellste jemals mit unserem Auto gefahrene Runde. Diese reichte zu Startplatz 2.
Im Rennen wurde von Anfang an mit harten Bandagen gefahren. Im ersten Stint wurde Oli mehrfach abgedrängt und weggerempelt, konnte aber Platz 2 in der Klasse halten. In unserer fünften Runde brach man das Rennen aufgrund eines Unfalls mit starken Leitplankenschäden aus Sicherheitsgründen ab.
Die Reparaturen dort dauerten gefühlt ewiglich lange und so verschob sich der Restart des Rennens erst einmal um eine Stunde. Für den Neustart übernahm ich das Steuer unseres „Hellboys“ und machte mich dann pünktlich auf in die Startaufstellung. Leider dauerte es noch eine weitere geschlagene Stunde (die ich in der Voraufstellung wartend im Auto verbrachte) bis es dann endlich wieder losgehen sollte. Bedingt durch die lange Unterbrechung wurde von der Rennleitung beschlossen, das Rennen zu verkürzen und die Bedingung aufzuheben, dass alle genannten Fahrer während des Rennens fahren mussten.
Der Start in den zweiten Rennabschnitt gelang super und ich konnte mich auf dem zweiten Platz behaupten. Mit einer Runde von 9:54 gelang mir überdies meine schnellste Runde der Saison. Es lief so gut, dass das Team beschloss beim fälligen Tankstopp nicht wie normalerweise geplant auf Michael zu wechseln, sondern nur schnell zu tanken und mich wieder auf die Reise zu schicken. Dies brachte uns in der Klasse in Führung. Den Abstand zum Zweiten konnte ich halten und fuhr im 2. Rennabschnitt als Erster über die Ziellinie.
Leider addierte man die Ergebnisse beider Rennteile und da unser Rückstand im ersten Teil etwas größer gewesen war, als der Vorsprung im Zweiten, blieb uns mit einem Rückstand von 4,9 Sekunden „nur“ Platz 2, der aber das ganze Team mächtig stolz machte!
Lauf 3 26.04.2014 56. ADAC ACAS H&R-Cup
Mit dem Ergebnis des zweiten Laufes im Rücken ging es gerade einmal 14 Tage später auf zum dritten Saisonlauf des Jahres. Auch hier verlief es wie im vorherigen Rennen äußerst gut für uns. Wiederum Startposition 2 lies uns von Anfang an mit der Spitzengruppe mitfahren.
Start und erster Teil des Rennens mit Michael am Steuer verliefen gut und ich konnte das Fahrzeug auf Position 4 von ihm übernehmen. In der Folge übernahm ich durch zwei Überholmanöver und einen Reifenschaden am Führungsfahrzeug sogar kurzzeitig die Spitze. Unser letzter Tankstopp und der Wechsel auf Oli ließen uns auf Platz 2 zurückfallen, den Oli aber sicher nach Hause fahren konnte.
So konnte sich unsere Bilanz zum Saisonauftakt mit zwei 2. Plätzen in drei Rennen schon einmal ganz gut sehen lassen und wir freuten uns schon auf den Rest der Saison.
Lauf 4 17.05.2014 45. Adenauer ADAC Simfy Trophy
Leider sollte ab dem 4. Lauf das Pendel der Ergebnisse in eine andere Richtung ausschlagen.
Da ich beim Oldtimerweekend (Grand-Prix und Rallye) in Oldenburg auf Helges Beifahrersitz als Ansager/Navigator Platz nahm, gingen Michael und Oli alleine in dieses Rennen. Unglücklicherweise schlug dieses Mal der Defektteufel richtig zu. Im Rennen ereilte das Team ein Aufhängungsschaden, der eine lange Reparaturpause notwendig machte. Am Ende reichte es nur noch für den elften und somit letzten Platz in der Klasse.
Lauf 5 05.07.2014 54. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen
Der folgende Lauf sollte leider auch nicht ganz nach unserem Geschmack verlaufen.
Nach vielen Gelbverstößen im Qualifying (andere Fahrer – nicht unser Team) und daraus folgender Auswertungsprobleme in der Rennleitung, konnte das Rennen nur mit einer Verzögerung von über einer Stunde gestartet werden.
Dieses Mal übernahm Oli wieder den Start vom 5. Startplatz und absolvierte den ersten Stint ohne große Vorkommnisse. Schon beim Wechsel auf mich deuteten sich erste Probleme an. Die Reparatur eines Unterbodenschadens lies uns viel Zeit in der Box verlieren. Im anschließenden Stint stellten sich bei mir auf einmal Motorprobleme ein. Ein Defekt in der Elektronik bedeutete, dass mir nicht mehr die volle Leistung zur Verfügung stand. An eine Aufholjagd war also nicht mehr zu denken, und so blieb mir und dem übernehmenden Michael wiederum nur die Rolle das Auto ohne weiteren Schaden ins Ziel zu tragen.
Dies gelang und am Ende erreichen wir immerhin mit Platz 4 von 8 Startern, eine gerade noch annehmbares Resultat.
Lauf 6 02.08.2014 37. RCM DMV Grenzlandrennen
Das Qualifying lief gewohnt routiniert und wir gingen vom dritten Starplatz unserer Klasse auf die 4h-Jagd..
Das Rennen lief durch und durch unauffällig. Da das 24h-Rennen vorbei war, gab es deutlich weniger Fahrer, die sich durch übertriebenen Ehrgeiz ins Rampenlicht rücken (und oft dann auch ins Aus schießen) mussten.
Ich „durfte“ zum Zweiten Mal in dieser Saison den Start übernehmen und fand mich bald in einem engen Dreikampf mit zwei Klassenkonkurrenten wieder. Gegen Mitte unseres Stints kamen die beiden Gegner sich am Ende der Zielgeraden zu nahe und verloren durch eine Kollision viel Zeit. Ich hatte den Unfall kommen sehen und konnte elegant durch die entstehende Lücke schlüpfen. Dies wurde passenderweise auch gleich von den Livestream-Kameras aufgenommen und kommentiert. Anschließend hielt ich Position 3 und übergab an Michael. Nach soliden 8 Runden von Michael übernahm Oli den Schlussabschnitt. Da sowohl nach Vorne als auch nach Hinten Luft war, gab es nicht mehr viel zu tun und Oli fuhr mit Platz 3 unseren dritten Podiumserfolg nach Hause.
Lauf 7 23.08.2014 Opel 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen
Motiviert ging es in das Saisonhighlight der VLN, das 6 Stunden Rennen Ende August. Durch die längere Renndauer hatten wir einen vierten Fahrer auf dem Auto genannt. Jang Han Choi aus Südkorea, der das Team schon beim 24h Rennen verstärkt hatte, ergänzte unser gewohntes Fahrertrio.
Das Qualifying lief nicht sehr gut. Irgendwie bekam niemand von uns eine schnelle Zeit hin, da jeder mindestens einmal pro Runde durch Gelbphasen ausgebremst wurde. Am Ende blieb nur Startplatz 9. Trotzdem rechneten wir uns viel aus, da über eine Renndistanz von 6 Stunden ja genug Zeit zum Wiedergutmachen blieb.
Doch leider hatten wir unsere Rechnung nicht mir dem Audi-Werksteam gemacht. Jang Han, der den 8-Runden-langen Startstint fahren sollte, wurde schon in der zweiten Runde von einem überrundenden Audi R8 GT3 aus der Spitzengruppe über den Haufen gefahren. Der entstandene Schaden an der Aufhängung war so groß, dass er vor Ort nicht mehr repariert werden konnte.
Somit blieb uns nach nur 20 Minuten nichts anderes übrig als unsere Sachen zu packen und früher zum geplanten Teamgrillen bei unseren Teamchefs aufzubrechen. Es wurde noch ein schöner Abend auf der Terrasse hoch über Adenau, bei dem uns Michael von seinen Grillkünsten überzeugen konnte.
Lauf 8 13.09.2014 46. ADAC Barbarossapreis
Bei Lauf 8 sollte es leider nicht viel besser weitergehen. Doch dieses Mal waren weder ein Konkurrent, noch die Technik schuld. Nach einem schon leicht nebligen Qualifying, wurde die „dicke Suppe“ in der Eifel immer trüber. Mehrere Startverschiebungen (über 2 Std.) später wurde das Rennen ganz abgesagt, da der Nebel eine Kommunikation der Streckenposten und einen ggf. nötigen Start des Rettungshubschraubers unmöglich machte. So ging es dann noch einmal deutlich früher als geplant auf den Heimweg.
Lauf 9 11.10.2014 ROWE DMV 250-Meilen-Rennen
Auch beim vorletzten Rennen der Saison zog der Nebel wieder unheildrohend auf. Jedoch lichtete er sich dieses Mal deutlich früher und so wurde der Renntag mit fast einer Stunde Verspätung gestartet.
Bei anfangs feuchten Bedingungen im Qualifying musste die Strecke erst einmal trocken gefahren werden. Dies erledigten Michael und ich, so dass Oli wieder die Aufgabe hatte, die für die Startaufstellung zählende Qualirunde, zu drehen.
Diese war mit 10:03 zwar OK, jedoch war die Konkurrenz sehr stark und es reichte nur zu einem 6. Startplatz.
Oli übernahm den Start, hatte dabei viel mit Verkehr zu kämpfen und verlor kontinuierlich auf die Klassenspitze. Zu allem Überfluss wurde er in der Mitte des Stints noch in eine Kollision verwickelt, drehte sich einmal kurz, konnte jedoch zum Glück ohne großen Schaden wieder weiterfahren.
Als nächster übernahm Michael und absolvierte einen tollen schnellen Stint, nach dem wir uns auf Platz 5 wiederfanden.
Als Letzter durfte ich dann ran. Es gelang mir den Abstand zum Vordermann von über 15 Sekunden wieder auf Null zuzufahren. Leider klappte es dann in der letzten Runde nicht mehr an dem Mercedes des Assenheimer-Teams vorbeizukommen. Am Ende blieb es bei Platz 5 mit weniger als einer Sekunde Rückstand.
Lauf 10 05 25.10.2014 39. DMV Münsterlandpokal
Beim letzten Saisonrennen wollten wir noch einmal richtig angreifen.
Das Qualifying verlief aber wiedermal wie in der gesamten zweiten Saisonhälfte etwas unglücklich und so konnten wir nur vom sechsten Startplatz in das Rennen gehen.
Dort gelang Oli allerdings ein Granatenstart und eine tolle Startrunde, aus der er als Erster wieder herauskam. Unglücklicherweise wurde das Rennen aber gleich in Folge schon in der zweiten Runde wegen stark aufkommenden Nebels unterbrochen.
Zwar hatten wir dieses Mal Glück, und der Nebel verzog sich nach eineinhalb Stunden wieder, jedoch wurde von der Rennleitung die Entscheidung gefällt, mit der alten Startaufstellung zu beginnen und die zuvor gefahrenen Runden nicht zu werten. So fanden wir uns nochmals auf Platz 6 wieder.
Beim Neustart konnte Oli dieses Mal leider keine Plätze gutmachen und wurde sogar im Verkehr so aufgehalten, dass die Spitze unserer Klasse zum Ende des Stints weit enteilt war.
In der Reihenfolge mit mir und anschließend Michael ging es wie gewohnt weiter. Viel war nicht mehr zu machen und am Ende blieb Platz 4 in dem auf 3-Stunden-Fahrzeit verkürzten Rennen.
Am Schluss möchte ich mich noch einmal bei den Chefs Ilka und Michael tolle Saison bedanken. Ein besonderer Dank gilt all unseren fleißigen Helfern, die in der Box und an der Boxenmauer einen super Job gemacht haben. Ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Jahr wieder. Aber erst einmal müssen erneut die notwendigen Sponsoren gefunden werden.